In Bereitstellungen von ArcGIS Enterprise und bei der Verwendung von ArcGIS Enterprise-Services in ArcGIS Online oder anderen Anwendungen sind die Verwendung von DNS (Domain Name Systems), Benennungskonventionen und URLs (Uniform Resource Locators) zentrale Aspekte, die sich entscheidend auf die Barrierefreiheit und effiziente Kommunikation innerhalb des Systems auswirken. Ein DNS dient als Basis für die gesamte Kommunikation zwischen den Systemen, übersetzt Domänennamen im Klartext in die erforderlichen IP-Adressen und ermöglicht es Benutzern und Anwendungen, Ressourcen im Internet oder Intranet zu finden. Über DNS hinaus wird mit Benennungsregeln sichergestellt, dass Systeme anhand ihrer URL oder ihres Hostnamens identifiziert werden können. Die Verwendung benutzerfreundlicher URLs für häufig verwendete Anwendungen ist eine beliebte Methode, Benutzern dabei zu helfen, sich an die Anwendungsinformationen zu erinnern, und gleichzeitig die öffentlich wahrgenommene “Marke” der Anwendung zu verwalten, indem ein Organisationsname oder ein benutzerfreundlicher Kurzname eingefügt wird.
Klare Benennungsregeln sind wichtig bei Systemen mit mehreren Servern, Umgebungen und ArcGIS-Bereitstellungen. Zu diesen Regeln zählt die absichtliche Benennung verschiedener Elemente, z. B. ArcGIS Server-Sites, Services, Webkarten, Datenbanken und Servercomputer. Eine strukturierte und organisierte Methode für die Benennung unterstützt Administratoren bei der Ressourcenidentifizierung und trägt außerdem wesentlich zu einer systematischen Verwaltung der ArcGIS Enterprise-Bereitstellung bei.
Die Verwendung klarer und standardisierter Namen für Services und Daten-Layer hilft Benutzern und Entwicklern dabei, diese effizient zu finden und zu referenzieren. Die Verwendung logischer Benennungsregeln kann Folgendes umfassen:
D
für Datenbank, A
für Anwendung oder W
für Webserver.\\gisshare01
, die sich wahrscheinlich auf einem Server mit einem komplexeren Namen befindet. Der Anzeigename erleichtert jedoch die Benutzerinteraktion.https://maps.orgname.com/portal
anstelle von https://giswebsrv01.prd.orgname.net/portal
.Diese Beispiele dienen lediglich als Ausgangspunkt für die Entwicklung konsistenter Benennungsregeln. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, sich an bestehenden Benennungsstandards zu orientieren, die sich in einer IT-Organisation möglicherweise bereits bewährt haben. Eine Ausnahme stellen benutzerseitige URLs dar, die bewusst so strukturiert sein sollten, dass sie kurz und einprägsam sind.
URLs sind für die Adressierung und den Zugriff auf verschiedene Komponenten und Ressourcen innerhalb des ArcGIS Enterprise-Ökosystems von entscheidender Bedeutung. Zu den kritischen URLs zählen die Portal-URL, die als primärer Einstiegspunkt in Portal for ArcGIS dient, sowie verschiedene ArcGIS Server-URLs, die den Zugriff auf verschiedene Services erleichtern, einschließlich Karten-, Feature- und Geoverarbeitungsservices. Darüber hinaus spielen URLs für Webanwendungen, ArcGIS REST API-Endpunkte und Load-Balancer-URLs (in Szenarien mit hoher Verfügbarkeit) eine wichtige Rolle bei einer nahtlosen Kommunikation und Barrierefreiheit.
Die folgenden wichtigen URLs sind in einer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung verfügbar:
Die ArcGIS Enterprise-Dokumentation enthält eine spezielle Seite zu den Komponenten von ArcGIS-URLs, auf der zusätzlicher Kontext und weitere Anleitungen verfügbar sind.
In ArcGIS Enterprise-Bereitstellungen oder ArcGIS Online-Bereitstellungen, in die ArcGIS Enterprise-Services integriert sind, spielt die Dauerhaftigkeit von URLs eine sehr wichtige Rolle. Das bedeutet, dass sich eine URL, nachdem sie für eine ArcGIS Enterprise-Bereitstellung oder -Komponente definiert wurde, im Idealfall während der verbleibenden Lebensdauer des Systems nicht mehr ändert. Der Grund für diese Empfehlung ist, dass viele Komponenten des Systems auf sich selbst verweisen. Stellen Sie sich eine Webkarte vor, die Verweise auf einen Kartenservice enthält, welcher in einer Web-App mit einem Geoverarbeitungs-Widget aufgerufen wird, das wiederum auf einen Geoverarbeitungsservice verweist. Damit die App funktioniert, muss jede dieser URLs ordnungsgemäß aufgelöst werden und den richtigen Service erreichen. Je dauerhafter die URLs sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die App ordnungsgemäß funktioniert.
Die folgenden Empfehlungen können als Best Practices betrachtet werden:
Moderne ArcGIS-Bereitstellungen basieren grundsätzlich auf Zertifikaten, um eine sichere Kommunikation über HTTPS mit TLS/SSL zu ermöglichen. Die richtige Konfiguration von TLS/SSL-Zertifikaten ist unerlässlich, insbesondere im Umgang mit sensiblen Daten. Organisationen beziehen TLS-Zertifikate häufig von vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen (Certificate Authorities, CAs), wobei es sich dabei entweder um kommerzielle CAs handeln kann, die von den meisten Geräten als vertrauenswürdig eingestuft werden, oder um Organisations- oder private CAs, die nur von Computern und Clients “im Netzwerk” oder WAN als vertrauenswürdig eingestuft werden. Nachdem ein Zertifikat erstellt wurde, wird es mit einem Webserver wie Apache oder IIS konfiguriert oder in die ArcGIS-Komponenten importiert, um die verschlüsselte und sichere Kommunikation zu gewährleisten.
DNS, Benennungsregeln und URLs sind wichtige Komponenten einer erfolgreichen ArcGIS Enterprise-Bereitstellung. Eine sorgfältige Konfiguration und Verwaltung dieser Komponenten ist unerlässlich, um zuverlässige, zugängliche GIS-Services bereitzustellen und gleichzeitig die Sicherheitsgrundlagen und die Organisationsstruktur innerhalb der Infrastruktur zu wahren. Klare und konsistente Benennungsregeln und TLS/SSL-Zertifikate verbessern die Effizienz, Sicherheit und Verwaltbarkeit der Bereitstellung.