VDI und ArcGIS Pro
Die Virtualisierung von Desktop-Software ist gängige Praxis bei Organisationen mit größeren Desktop-Benutzer-Communitys. Da die Verwaltung von Benutzerhardware wie etwa von Desktop- oder Laptop-Computern komplizierter geworden ist (etwa im Hinblick auf Sicherheit, Patching oder Upgrades), haben sich Organisationen für Thin Client- oder virtuelle Anwendungsstrategien entschieden, um die Konsistenz zu fördern, Ressourcen bedarfsgerecht zuzuweisen und die User Experience für bestimmte Workflows und Workloads zu verwalten. Wenn die Virtualisierung richtig konzipiert ist, kann sie sich auch erheblich auf die Gesamtkosten auswirken, indem sichergestellt wird, dass keine Hardware über die aktuellen Benutzeranforderungen hinaus bereitgestellt wird. ArcGIS-Anwendungen werden in virtuellen Systemen bereitgestellt seitdem diese eingeführt wurden, und das Wissen in Bezug auf Empfehlungen und Überlegungen hat während dieser Zeit zugenommen.
Bei der Bereitstellung von ArcGIS Pro in einer virtuellen Umgebung ist es wichtig, dass Ressourcen effektiv reserviert und zugewiesen werden, damit optimale Performance und Stabilität gewährleist sind. ArcGIS Pro ist eine ressourcenintensive Anwendung. Die angemessene Verwaltung von Ressourcen in einer virtuellen Umgebung ist von entscheidender Bedeutung. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Überlegungen, unabhängig von der zugrunde liegenden Virtualisierungsplattform. Durch die lokale Bereitstellung einer GPU-basierten Virtual Desktop Infrastructure (VDI) können die Performance und die Funktionen von ArcGIS Pro in einer virtuellen Desktop-Umgebung erheblich verbessert werden.
Die Ressourcenzuweisung für ArcGIS Pro auf virtuellen Servern ist entscheidend, wenn es darum geht, die Performance zu optimieren, die Skalierbarkeit sicherzustellen und die Stabilität aufrechtzuerhalten. Esri hat ein Whitepaper zur Virtualisierung von ArcGIS Pro veröffentlicht. Hier einige wichtige Überlegungen zur Auswahl einer Virtualisierungs-GPU.
Auswahl der GPU-Hardware
Die Auswahl der richtigen GPU (Graphics Processing Unit) ist von entscheidender Bedeutung bei der Sicherstellung der Performance und Skalierbarkeit von ArcGIS Pro innerhalb eines Virtualisierungs-Setups. Diese Liste enthält kritische Faktoren, die Organisationen bei der Auswahl der am besten geeigneten GPU berücksichtigen müssen. Dabei werden unter anderem die Kompatibilität mit der Virtualisierungsplattform, die VRAM-Kapazität, GPU-Modelle sowie Budgetbeschränkungen untersucht. Ferner sind darin wertvolle Erkenntnisse für eine fundierte Entscheidungsfindung enthalten.
- Stellen Sie sicher, dass die GPU mit Ihrer Virtualisierungsplattform und ArcGIS Pro kompatibel ist, indem Sie die GPU-Kompatibilitätsmatrix überprüfen, die vom Anbieter der Virtualisierungssoftware und von Esri bereitgestellt wird.
- Wählen Sie ein GPU-Modell, das dem Workload entspricht. Entscheiden Sie sich bei anspruchsvolleren GIS-Aufgaben für High-End-GPUs, um eine optimale Performance zu erzielen.
- Wählen Sie eine GPU mit ausreichendem VRAM aus, um die grafikintensiven Aufgaben von ArcGIS Pro zu bewältigen, insbesondere wenn es um die Arbeit mit großen Datasets und komplexen Visualisierungen geht.
- Suchen Sie nach GPUs, die virtuelle GPU-Technologien (vGPU) wie NVIDIA GRID oder AMD MxGPU unterstützen, welche die gemeinsame Nutzung von GPU-Ressourcen durch mehrere virtuelle Computer ermöglichen.
- Entscheiden Sie basierend auf den Leistungs- und Kostenanforderungen, ob Sie GPU-Passthrough (wobei eine GPU einem einzelnen VM zugewiesen wird) oder freigegebene GPU (wobei sich mehrere VMs eine GPU teilen) verwenden möchten.
- Wählen Sie ein GPU-Profil aus, das auf die Anforderungen Ihrer ArcGIS Pro-Benutzer zugeschnitten ist. Zu den Optionen gehören 3D-, Rechen- und Visualisierungsprofile, die jeweils für bestimmte Aufgaben optimiert sind.
- Bewerten Sie den Support und die Integration, die GPU-Anbieter in Verbindung mit der Virtualisierungsplattform und ArcGIS Pro bereitstellen (z. B. NVIDIA oder AMD).
- Gleichen Sie Ihre GPU-Wahl mit Budgetbeschränkungen ab. High-End-GPUs können teuer sein. Wählen Sie also eine GPU aus, die auf die finanziellen Ressourcen Ihrer Organisation abgestimmt ist.
- Planen Sie zukünftiges Wachstum ein, indem Sie GPUs mit einfacher Skalierbarkeit auswählen, um den zunehmenden Benutzerzahlen und Workloads in der virtuellen ArcGIS Pro-Umgebung gerecht zu werden.
Auswahl der VDI-Software
Wenn eine Organisation mit der Implementierung einer Virtual Desktop Infrastructure (VDI) zum Hosten von ArcGIS Pro beginnt, wird die Auswahl der VDI-Software zu einer wichtigen und ausschlaggebenden Entscheidung. In der folgenden Liste sind die wesentlichen Faktoren aufgeführt, durch die Organisationen bei der fundierten Auswahl von VDI-Software für ihre ArcGIS Pro-Bereitstellung unterstützt werden, sodass die Erstellung einer nahtlosen und effizienten virtuellen GIS-Umgebung gewährleistet ist.
- Vergewissern Sie sich, dass die VDI-Software mit ArcGIS Pro kompatibel ist, und überprüfen Sie die spezifischen Kompatibilitätsrichtlinien von Esri.
- Stellen Sie sicher, dass die VDI-Software die GPU-Beschleunigung unterstützt, damit insbesondere bei 3D- und komplexen GIS-Aufgaben eine optimale Leistung erzielt wird.
- Setzen Sie sich mit den Lizenzierungsanforderungen sowohl für VDI-Software als auch für ArcGIS Pro auseinander, um für die Einhaltung der Vorschriften und die erforderlichen Lizenzen zu sorgen.
- Bewerten Sie die User Experience und konzentrieren Sie sich dabei auf die Reaktionsfähigkeit, die Grafikqualität und den Fernzugriff, die für GIS-Experten von entscheidender Bedeutung sind.
- Werten Sie die Leistung der VDI-Software unter Berücksichtigung der Ressourcenzuweisung, der Skalierbarkeit und der Handhabung ressourcenintensiver GIS-Workloads aus.
- Vergewissern Sie sich, dass die VDI-Software die Netzwerk- und Bandbreitenanforderungen von ArcGIS Pro mit Funktionen wie adaptiver Netzwerkverwaltung erfüllen kann.
- Evaluieren Sie die Speicherverwaltungsfunktionen, einschließlich Datendeduplizierung, Caching und Integration mit High-Performance-Speicherlösungen.
- Berücksichtigen Sie die Sicherheitsfunktionen wie z. B. Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und die Einhaltung von Branchenstandards und -vorschriften.
- Bewerten Sie die Skalierbarkeit, damit den zunehmenden Benutzerzahlen und den GIS-Workloads bei der Expansion Ihrer Organisation Rechnung getragen wird.
- Stellen Sie eine nahtlose Integration mit anderen Werkzeugen und Systemen sicher, wie z. B. Identitätsmanagement und GIS-Datenbanken.
- Prüfen Sie, ob Support verfügbar ist und wie groß die Anwender-Community ist. Dies kann bei der Lösung von Problemen und beim Wissensaustausch von unschätzbarem Wert sein.
- Berechnen Sie die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) aus Lizenz-, Hardware- und Betriebskosten. Bewerten Sie den Return on Investment (ROI).
- Planen Sie Benutzerschulungen, um eine effektive Nutzung von ArcGIS Pro in der VDI-Umgebung sicherzustellen.
VDI-Benutzerprofile
VDI-Benutzerprofile sind für die Erstellung einer personalisierten und effizienten virtuellen Desktopdarstellung unerlässlich. Im Folgenden finden Sie die Grundlagen von VDI-Benutzerprofilen für die Ausführung von ArcGIS Pro:
- In VDI-Umgebungen für ArcGIS Pro können sowohl Roaming-Profile als auch roaming-unabhängige Profile verwendet werden. Roaming-Profile bieten eine konsistente User Experience über Sitzungen hinweg, während roaming-unabhängige Profile spezifisch für bestimmte virtuelle Desktops sind.
- Zu den Benutzerprofilen gehören in diesem Kontext Einstellungen und Voreinstellungen speziell für ArcGIS Pro sowie Personalisierungselemente wie benutzerdefinierte Werkzeugleisten, Projektvorlagen und Datenverbindungen.
- Die meisten VDI-Lösungen enthalten Werkzeuge zur Verwaltung von Benutzerprofilen, mit denen ArcGIS Pro-Benutzerprofile effizient erstellt, verwaltet und gepflegt werden können. Mit diesen Werkzeugen wird sichergestellt, dass ArcGIS Pro-Konfigurationen konsistent und sofort verfügbar sind.
- Roaming-Benutzerprofile für ArcGIS Pro erfordern häufig eine Synchronisierung, damit Einstellungen, Projektvorlagen und Datenverbindungen in verschiedenen VDI-Sitzungen erhalten bleiben.
- In VDI-Umgebungen für ArcGIS Pro ist es üblich, Benutzerdaten (GIS-Projektdaten, Datasets) von Benutzerprofilen zu trennen. Benutzerdaten können an Netzwerkspeicherorten gespeichert werden, während Profile in erster Linie ArcGIS Pro-Einstellungen und -Anpassungen enthalten.
- Profilverwaltungswerkzeuge bieten Optimierungsfunktionen, die auf ArcGIS Pro zugeschnitten sind und dafür sorgen, dass Konfigurationen während der Sitzungen schnell und effizient geladen werden. Dazu gehört das Cachen von Projektvorlagen und häufig verwendeten GIS-Ressourcen.
- Sichern Sie ArcGIS Pro-Benutzerprofile regelmäßig, um im Falle einer Profilbeschädigung oder eines Systemausfalls benutzerdefinierte Einstellungen und Datenverluste zu vermeiden. Implementieren Sie Wiederherstellungsprozesse, um diese Profile schnell wiederherstellen zu können.
- Verwenden Sie Gruppenrichtlinieneinstellungen, um Profilverwaltungsrichtlinien speziell für ArcGIS Pro zu konfigurieren. In diesen Einstellungen können Profilspeicherorte, Zugriffsberechtigungen und benutzerspezifische GIS-Konfigurationen angegeben werden.
- VDI-Administratoren können Benutzerprofile anpassen, um bestimmte ArcGIS Pro-Konfigurationen bereitzustellen, einschließlich des Zugriffs auf benutzerdefinierte Toolboxes, Erweiterungen und GIS-Datasets, die auf verschiedene Benutzerrollen oder Abteilungen zugeschnitten sind.
- Implementieren Sie Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von ArcGIS Pro-Benutzerprofilen, wie z. B. Zugriffssteuerung, Verschlüsselung und Überwachung, um sensible GIS-Daten und -Konfigurationen zu schützen.
- Berücksichtigen Sie die Skalierbarkeit und Performance von Benutzerprofilen in VDI-Lösungen für ArcGIS Pro, insbesondere bei großen Bereitstellungen. Dadurch wird sichergestellt, dass in ArcGIS Pro-Sitzungen benutzerspezifische Einstellungen und Daten effizient geladen werden.
Benutzerprofile in VDI-Lösungen für ArcGIS Pro sind ein wesentlicher Bestandteil bei der Bereitstellung einer konsistenten, effizienten und personalisierten GIS-Oberfläche. Sie ermöglichen es GIS-Experten, ihre benutzerdefinierten Konfigurationen und den Datenzugriff beizubehalten. Die ordnungsgemäße Verwaltung und Optimierung dieser Profile ist für eine erfolgreiche VDI-Implementierung in ArcGIS Pro unerlässlich.
Bei der Virtualisierung von ArcGIS Pro sind eine sorgfältige Ressourcenzuweisung und Softwareauswahl von grundlegender Bedeutung, um eine optimale Performance und Stabilität zu erzielen. Die ressourcenintensive Natur von ArcGIS Pro erfordert eine gut verwaltete Ressourcenzuweisung in jeder Virtualisierungsumgebung. In diesem Leitfaden wurden wichtige Überlegungen im Hinblick auf die Bereitstellung einer GPU-basierten Virtual Desktop Infrastructure (VDI) und die Auswahl der richtigen GPU angeführt. Ebenso wichtig ist die Auswahl der geeigneten VDI-Software, um Kompatibilität, GPU-Beschleunigung und eine effiziente User Experience zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es entscheidend für die Erstellung einer personalisierten und produktiven virtuellen Desktop-Umgebung, dass die Grundlagen der VDI-Benutzerprofile verstanden werden. Diese Überlegungen sind für Organisationen von entscheidender Bedeutung, die die Leistungsfähigkeit von ArcGIS Pro in einer virtuellen Umgebung nutzen möchten, in der Performance und Anpassung der Schlüssel zum GIS-Erfolg sind.
Weitere Informationen finden Sie unter ArcGIS Pro in einer virtuellen Umgebung.