Ansätze und Empfehlungen für Kollaborationen

In vielen Szenarien und Geschäftsprozessen müssen Mitglieder verschiedener ArcGIS-Organisationen zusammenarbeiten und Inhalte über vertrauenswürdige und sichere Workflows freigeben. Durch die Implementierung einer oder mehrerer Methoden für Kollaborationen können Organisationen verlässliche Daten effektiver nutzen, Engagement und Kommunikation fördern und Erkenntnisse aus Daten gewinnen. Kollaborationen bieten Abteilungen die Möglichkeit, die Kontrolle über Daten und Workflows zu behalten und gleichzeitig die Anforderungen der gesamten Organisation oder die Anforderungen mehrerer Organisationen zu unterstützen, die zusammenarbeiten.

Eine Kollaboration basiert auf grundlegendem Vertrauen zwischen den beteiligten Organisationen und ist durch gemeinsame Ziele und Initiativen begründet, die Datenzugriff und -freigabe unterstützen. Für eine Kollaboration gibt es nicht nur ein optimales Modell, Sie können sie also ganz nach den Anforderungen Ihrer Organisation implementieren.

  • Die verteilte Kollaboration ist ein Ansatz, der verwendet wird, um eine Verbindung zwischen ArcGIS Enterprise-Organisationen, ArcGIS Online-Organisationen oder einer Kombination aus beiden zu unterstützen. In diesem Zusammenhang besteht eine Kollaboration aus einem Host und mindestens einem Gast. Dabei ist ein Host als die Organisation definiert, in der die Kollaboration initiiert wird, und Gäste sind diejenigen, die von einem Host eingeladen werden. Eine Kollaboration kann zwischen zwei Portalen oder zwischen mehreren Portalen mit einem zentralen Portal erstellt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Schlüsselkonzepte für Kollaborationen.

  • Die Partnerkollaboration ist ein weiterer Ansatz für die Kollaboration, der speziell für ArcGIS Online gilt und es Mitgliedern ermöglicht, Inhalte zwischen zwei ArcGIS Online-Organisationen freizugeben.

Beispielszenario

Wie bereits erwähnt, kann die Kollaboration auf verschiedene Arten genutzt werden. Betrachten Sie das folgende Szenario als anschauliches Beispiel dafür, wie die verteilte und Partnerkollaboration verwendet werden können.

Innerhalb einer Stadtverwaltung können die Abteilungen Polizei, Feuerwehr, öffentliches Bauwesen und kommunale Wasserversorgung für ihre Arbeit jeweils ihr eigenes GIS einsetzen. In der folgenden Abbildung gibt jede Abteilung ihre Daten durch verteilte Kollaboration für ein zentrales Portal namens City frei. Darüber hinaus wurde eine Kollaboration zwischen der internen City-Bereitstellung und einer externen ArcGIS Online-Bereitstellung initiiert, um verlässliche Informationen sicher für die Öffentlichkeit freizugeben. Eine Partnerkollaboration wird für die Freigabe für eine andere ArcGIS Online-Organisation verwendet.

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Jede Organisation, die an der verteilten Kollaboration beteiligt ist, verwaltet ihre eigenen Karten, Apps, Services und Daten. Jede beteiligte Organisation wählt aus, welche Inhalte für die Mitglieder der Kollaboration freigegeben werden sollen. Aktualisierungen können in Echtzeit oder in geplanten Intervallen freigegeben werden. Wichtig ist, dass die Kollaboration weiterhin auf dem bestehenden Sicherheitsmodell der einzelnen Organisationen basiert. Wenn die Kollaboration aktiviert ist, können Sie durch verteilte und Partnerkollaborationen, klar definierte Freigabeprozesse und Automatisierung innerhalb von ArcGIS umfassendere organisatorische Ziele erreichen.

Weitere Kollaborationsansätze

Neben der verteilten Kollaboration gibt es eine Vielzahl weiterer Modelle, die es Benutzern von außerhalb einer Organisation ermöglichen, Organisationsinhalte anzuzeigen, bzw. die Administratoren und Content-Managern das Importieren von Inhalten von außerhalb der Organisation ermöglichen.

  • ArcGIS Online-Gruppen können so konfiguriert werden, dass sie Mitglieder von außerhalb der Host-Organisation zulassen. Dies bedeutet, dass ein Gruppenmanager Benutzer aus anderen ArcGIS Online-Organisationen zur sicheren Beteiligung an der Gruppe einladen kann, indem sie eigene Benutzernamen und Identitäten verwenden, aber sichere Ressourcen anzeigen, die von der Host-Organisation freigegeben wurden.
  • ArcGIS Hub Premium bietet einen gemeinsamen Kollaborationspfad zwischen einer primären Organisation, z. B. einer gemeinnützigen Organisation oder einer staatlichen Einrichtung, und den externen Benutzern, die sie nutzen. Hub Premium erstellt eine separate, integrierte Organisation, die eine große Anzahl von Community-Konten umfasst, die für Mitglieder der Community oder über ein Self-Service-Registrierungsmodell erstellt werden können. Auf diese Weise können Inhalte aus der übergeordneten Organisation sicher für eine große Anwender-Community freigegeben werden. Zudem kann diese Community Daten über intelligente Formulare oder andere Workflows übermitteln, wobei die Ergebnisse in der Ursprungsorganisation gespeichert werden.
  • Die direkte Anmeldung für Drittanbieter ist ein Modell, bei dem ein Unternehmenskonto (über einen vorhandenen Identity-Provider, IdP) oder ein integriertes Benutzerkonto für einen Benutzer außerhalb der Organisation erstellt werden kann. Diese Mitglieder können einen beliebigen gültigen Benutzertyp oder eine gültige Rolle verwenden, und sie können zu bestimmten Gruppen eingeladen werden, um sichere Inhalte anzuzeigen oder über mobile oder Webanwendungen mitzuwirken. Dieses Modell ermöglicht es einer Organisation, Subunternehmer, externe Mitarbeiter oder temporäre Mitglieder einzuladen. Dabei werden die verfügbaren Benutzertyplizenzen und Add-ons in der vorhandenen Organisation genutzt.
  • Workflows für Gruppenimporte und -exporte können auch verwendet werden, um die organisationsübergreifende Kollaboration für ArcGIS Enterprise zu unterstützen, bei der ein Paket von Apps, Services und Konfigurationen in ein konsolidiertes Dateiformat exportiert und dann in eine andere ArcGIS Enterprise-Organisation importiert werden kann, in der der Inhalt in der exakten Form repliziert wird. Weitere Aktualisierungen an Konfigurationen oder Daten können durch Wiederholen des Export- und Import-Workflows angewendet werden.
  • Durch die Kollaboration über freigegebene Services und Konfigurationen können Organisationen doppelte Arbeit reduzieren und die Datenqualität und -konsistenz verbessern. Dieses Modell, das für alle Web-GIS-Workflows unerlässlich ist, basiert auf einem einzigen Satz freigegebener GIS-Services, die von allen Workflows für Datenzugriff und Mitwirkung verwendet werden. Durch die sichere Freigabe dieser Services für geeignete Benutzergruppen in einer Organisation unterstützt dieser Workflow die gemeinsame Bearbeitung und Verwendung von Daten. Dabei sehen alle Beteiligten entsprechende Änderungen schnell und können der Qualität der Datenprodukte vertrauen. Diese Art der Kollaboration innerhalb einer Organisation ist besonders wichtig für die abteilungsübergreifende Freigabe oder für Anwendungsfälle, an denen Editoren aus mehreren verschiedenen Benutzergruppen in verschiedenen Phasen eines Workflows beteiligt sind.

Ressourcen für die Kollaboration:

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