Bereitstellung mobiler Apps

Hinsichtlich einer effizienten und effektiven Bereitstellung mobiler Anwendungen für die Interaktion mit ArcGIS-Systemen muss eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass Benutzer über ausreichenden Zugriff verfügen, Apps ordnungsgemäß geladen und auf den Geräten aktualisiert werden und die gewünschten Workflows für den Datenzugriff oder die Datenbearbeitung durch die Konnektivität und Features unterstützt werden.

Viele Themen im Zusammenhang mit der Bereitstellung mobiler Geräte werden im technischen Whitepaper ArcGIS Secure Mobile Implementations behandelt. Die Dokumentation zu ArcGIS Field Maps enthält ebenfalls einen speziellen Abschnitt zu Mobile Device Management (MDM). Aufgrund ihrer besonderen Relevanz lohnt es sich, auf die folgenden Konzepte genauer einzugehen.

Konnektivität

Mobile Geräte können hauptsächlich in Gebieten mit hoher Abdeckung verwendet werden, in denen eine ununterbrochene Internetverbindung mit geringer Latenz verfügbar ist. In diesem Fall werden mit einer dynamisch bearbeiteten und angezeigten Karte ggf. gute Ergebnisse erzielt. In Szenarien, in denen eine mangelnde Abdeckung zu erwarten ist oder vermutet wird, können Benutzer mit vorgeplanten Bereichen arbeiten und Karten offline nehmen.

Schwieriger sind Szenarien mit unzuverlässiger Abdeckung, in denen Benutzer sich möglicherweise nicht vorbereitet und Karten offline genommen haben oder zu einem bestimmten Zeitpunkt Änderungen vornehmen und dann die Verbindung verlieren, wenn sie versuchen, die Änderungen zu senden. ArcGIS-Außendienstanwendungen sind für Szenarien dieser Art konzipiert, da Änderungen zurückgehalten werden, bis die Verbindung wiederhergestellt wurde. Möglicherweise müssen Benutzer jedoch entsprechend informiert werden, um sicherzustellen, dass sie auch in Bereichen mit unzuverlässiger Konnektivität effektiv arbeiten können.

Viele Organisationen verwenden ArcGIS Online für mobile Workflows, da es generell mit dem Internet verbunden ist und einfachen Zugriff von jedem mit dem Internet verbundenen Gerät aus bietet. Darüber hinaus können öffentliche ArcGIS Enterprise-Bereitstellungen oder ArcGIS Server-Services erfolgreich in mobilen Workflows verwendet werden. Auf mobilen Geräten können auch Daten erfasst werden, die an ein privates ArcGIS Enterprise-System gesendet werden, wenn das Gerät nur nach der Rückkehr in ein Büro über Konnektivität zum System verfügt oder wenn ein VPN aktiviert ist. Am wichtigsten ist die Konnektivität beim ersten Abruf von Daten (wenn vorhandene Daten bearbeitet oder Daten offline verwendet werden) und beim abschließenden Übermitteln der Änderungen vom Gerät an das System.

Systeme, die für eine große Anzahl mobiler Geräte ausgelegt sind, auf denen online und offline gearbeitet wird, sollten die Empfehlungen im Systemmuster Mobiler Betrieb und Offline-Datenmanagement berücksichtigen.

Sicherheit mobiler Geräte

Die Sicherheit mobiler Geräte ist ein kompliziertes Thema im Bereich Cybersicherheit, bei dem zahlreiche Überlegungen berücksichtigt werden müssen. Einige Organisationen reagieren auf dieses Risiko, indem sie streng verwaltete unternehmenseigene Geräte bereitstellen, z. B. Smartphones, Tablets und sogar mobile PCs. Andere führen möglicherweise BYOD-Programme (Bring Your Own Device) mit einer Vielzahl von Schutz- oder Verwaltungskonzepten und -mustern für Endgeräte ein, etwa Mobile Device Management (MDM) und Mobile Application Management (MAM).

Es gibt viele Anbieter und Empfehlungen in diesem Bereich, und Esri verfügt nicht über spezifische Anleitungen für alle verfügbaren Strategien. Mobile ArcGIS-Apps sind im Allgemeinen jedoch mit den meisten Sicherheitskonzepten kompatibel. Ein jedes erfordert ein tiefgehendes Verständnis der Auswirkungen und eine sorgfältige Planung der Bereitstellung. Esri bietet keinen Zugriff auf den Quellcode der ArcGIS-Anwendung für umfassende App-Wrapping-Szenarien. In diesen Fällen erweist sich eine benutzerdefinierte mobile Anwendung mit ArcGIS Maps SDKs als kompatible Option.

Web-Apps nach dem Mobile-First-Prinzip

Web-Apps sind zunehmend auf eine vorrangig mobile Verwendung ausgelegt (Mobile-First-Prinzip). Die Webentwicklung mit dem ArcGIS Maps SDK for JavaScript und konfigurierbaren Apps wie ArcGIS Dashboards und ArcGIS Experience Builder erleichtert das Erstellen mobiler Apps im Vergleich zu früher. Unabhängig davon, ob Sie mehrere Benutzeroberflächen zur Unterstützung von Desktop- und mobilem Zugriff erstellen oder eine Mobile-First-Schnittstelle entwerfen, bieten Web-Apps neue Möglichkeiten zum Anzeigen und Sammeln von Daten. Allerdings verfügen sie in der Regel über spezifischere Konnektivitätsanforderungen und sind mit weniger Funktionen für den Offline-Zugriff ausgestattet.

Zusätzliche Überlegungen

Für Teams, die mobile ArcGIS-Anwendungen implementieren, sind folgende zusätzliche Überlegungen noch relevant:

  • Mobile ArcGIS-Apps sind derzeit nicht mit vielen Mustern für die Geräteregistrierung kompatibel – ein Gerät kann als unternehmenseigenes, verwaltetes oder Gastgerät “registriert” werden und bei der Kommunikation mit einem Identity-Provider Informationen zur eigenen Identifizierung bereitstellen. Durch diese eingeführte Sicherheitsebene wird sichergestellt, dass nur vom Unternehmen genehmigte Geräte auf bestimmte mit dem Internet verbundene Endpunkte oder Systeme zugreifen können. Die Unterstützung dieses Konzepts in mobilen ArcGIS-Anwendungen würde jedoch erfordern, dass bei jeder App die erforderliche Authentifizierungsbibliothek oder das erforderliche Authentifizierungsmodul des Anbieters in die native App integriert wird, was derzeit nicht geplant ist.
  • Der technische Support von Esri konzentriert sich auf die jeweils aktuelle Version unserer mobilen Anwendungen. Da die meisten Betriebssystemkonfigurationen von mobilen Geräten Anwendungen automatisch aktualisieren, können die meisten Benutzer davon ausgehen, dass sie die jeweils aktuelle Version der Anwendung verwenden. Wenn die Organisation das Aktualisieren von Anwendungen einschränkt, ziehen Sie eine regelmäßige Überprüfung der neuesten Versionen in Betracht, damit Benutzer auch neue Funktionen verwenden können. Weitere Informationen zu Support-Lebenszyklen finden Sie auf der Esri Support-Website, z. B. auf der Seite Field Maps-Lebenszyklus.
  • Hybride Bereitstellungen von ArcGIS Online und ArcGIS Enterprise, in denen Benutzer möglicherweise Daten in Feature-Services in ArcGIS Online bearbeiten, Änderungen jedoch über die verteilte Kollaboration vom System mit der Enterprise-Geodatabase synchronisiert werden, können eine wirksame Möglichkeit darstellen, externe Auftragnehmer und Editoren einzubinden und gleichzeitig die Netzwerksicherheit zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie im Systemmuster Mobiler Betrieb und Offline-Datenmanagement.
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