Barrierefreiheit stellt sicher, dass digitale Inhalte, auf die über Informations- und Kommunikationstechnologie zugegriffen wird, für Menschen mit Behinderungen oder für Menschen mit eingeschränktem Zugang zu Technologie zugänglich sind. Barrierefreiheit ist ein wichtiges Kriterium sowohl für Mitarbeiter einer Organisation als auch für die Ressourcen und Inhalte, die von einer Organisation erstellt und öffentlich freigegeben werden. Viele Organisationen unterliegen bereits Vorschriften, Regeln und Gesetzen zur Barrierefreiheit oder erwarten, dass dies bald der Fall sein wird.
Die Vorbereitung einer Organisation auf die Erfüllung interner und externer Anforderungen an die Barrierefreiheit erfordert in der Regel die Planung und Koordination durch mehrere verschiedene Teams oder Einzelpersonen. Zu diesen zählen in der Regel Teams für Softwareentwicklung und -design, rechtliche Angelegenheiten, Compliance und Marketing sowie weitere Teams, die Inhalte für die Öffentlichkeit bereitstellen, z. B. das GIS-Team.
Die Führungskräfte und Fachleute, die diese Teams unterstützen, müssen die Anforderungen an die Barrierefreiheit kennen, um sicherzustellen, dass die Planung und Verwendung der erforderlichen Fachkräfte, Werkzeuge und Zeit entsprechend den Anforderungen der Organisation erfolgen. Bei der Konzeption und Implementierung eines ArcGIS-basierten Systems oder einer ArcGIS-basierten Anwendung sind eine umfassende Planung der digitalen Barrierefreiheit und die Entwicklung empfohlener Prozesse und Muster für die Organisation erforderlich, um ein effektives und erfolgreiches Programm für die Barrierefreiheit zu entwickeln, das die gesetzlichen und behördlichen Bedingungen erfüllt.
Esri Ressourcen zum Thema “Barrierefreiheit”:
Ein effektives und nachhaltiges Programm für Barrierefreiheit erfordert die Unterstützung vieler Teams in der Organisation, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Designexperten sowie die Teams für rechtliche Angelegenheiten, Marketing, IT und Datenmanagement. Alle Teilnehmer an diesen Aktivitäten müssen die Komponenten kennen, die für ein erfolgreiches Barrierefreiheitsprogramm von grundlegender Bedeutung sind, einschließlich dieser vier allgemeinen Arbeitsbereiche:
Barrierefreiheit hat wichtige rechtliche und ethische Aspekte und Konsequenzen, und Investitionen in kontinuierliche Verbesserungen können zu einem insgesamt effektiveren Compliance-Programm beitragen. Während die rechtlichen Konsequenzen in erster Linie die Einhaltung von Gesetzen und die Vermeidung von Strafen betreffen, beinhalten die ethischen Konsequenzen die Durchsetzung von Inklusionsrichtlinien und soziale Verantwortung. Daher sollten Organisationen bestrebt sein, sowohl rechtliche als auch ethische Aspekte in die Strategie für digitale Barrierefreiheit zu integrieren, um Inklusion zu fördern und jede einzelne Person zu unterstützen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Barrierefreiheit keine binäre Eigenschaft ist – es handelt sich weder um eine Aufgabe, die entweder bestanden oder nicht bestanden werden kann, noch um ein Projekt, das sich als “abgeschlossen” betrachtet lässt. Das Erfüllen von Standards der Barrierefreiheit kann einer subjektiven Beurteilung unterliegen. In manchen Fällen sind die Standards für Barrierefreiheit eine Frage der Interpretation bezüglich ihrer Ausprägung in unterschiedlichen Typen von Schnittstellen. Für neue und fortschrittliche Technologien wie interaktive Kartenerstellungs- und Geodatenanwendungen kann dies eine größere Herausforderung darstellen. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Schaffen von Barrierefreiheit eine kontinuierliche Anstrengung ist und kein Ziel, das vollständig erreicht werden kann.
Viele Organisationen auf der ganzen Welt unterliegen Gesetzen und Vorschriften, die Barrierefreiheitsstandards für digitale Inhalte vorschreiben. Je nach Nation, Bundesstaat oder lokaler Regierung kann die Nichteinhaltung zu rechtlichen Schritten, Geldstrafen oder Auflagen für die Neugestaltung der nicht konformen Ressourcen wie Websites oder Anwendungen führen.
In vielen Fällen verweisen Gesetze und Standards auf die WCAG-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) des World Wide Web Consortium (W3C). Die WCAG-Richtlinien sind ein international anerkannter Satz von Codierungsstandards, die die digitale Barrierefreiheit unterstützen und Empfehlungen geben, um sicherzustellen, dass Informations- und Kommunikationstechnologie für Menschen mit Behinderungen zugänglich ist. Aufbauend auf diesen Richtlinien können Organisationen besser erkennen, in welchem Maße sie in der Lage sind, globale gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
WCAG 2.2 ist die aktuelle Version vom Dezember 2024 und ersetzt die früheren Versionen. Die WCAG-Kriterien sind in die Stufen A, AA und AAA unterteilt. Diese Kriterien sind in 4 Prinzipien der Barrierefreiheit unterteilt:
Wenn Organisationen keine barrierefreien digitalen Ressourcen bereitstellen, können sie von Einzelpersonen oder Interessengruppen verklagt werden. Diese Fälle können aufgrund einer wahrgenommenen Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen wegen Mängeln bei der digitalen Barrierefreiheit auftreten. Die mit Rechtsstreitigkeiten verbundenen Kosten können erheblich sein. Deshalb müssen die Gesetze und Vorschriften zur Barrierefreiheit eingehalten werden, um finanzielle Schäden und Haftungsrisiken zu reduzieren.
Einige Regierungsbehörden können die Empfehlungen für Barrierefreiheit von Organisationen und anderen Regierungsbehörden einer genauen Prüfung unterziehen. Abhängig von den speziellen erforderlichen Konformitätsstandards und den Aufsichtsbehörden, die die Standards überwachen und durchsetzen, können Audits für Barrierefreiheit und Änderungen an veröffentlichten Inhalten erforderlich sein, um diese Konformitätsstandards zu erfüllen.
Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch ein ethisches Gebot. Zu den ethischen Vorteilen der Barrierefreiheit gehören die Gewährleistung von Inklusion, der Abbau von Barrieren, die Bereitstellung besserer Benutzererlebnisse und sozial verantwortungsvolles Handeln.
Die Einbeziehung von Menschen mit und ohne Behinderungen in die Erstellung von Inhalten, unabhängig davon, ob sie intern oder öffentlich bereitgestellt werden, kann einen gerechteren Zugang zu Informationen und Dienstleistungen fördern. Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist ein wichtiger Schritt zur digitalen Teilhabe, um allen Menschen Zugang zu ermöglichen. Best Practices für die digitale Barrierefreiheit reduzieren Hindernisse für Menschen, die bisher keinen Zugriff auf digitale Inhalte hatten.
Damit eine Organisation als sozial verantwortlich angesehen werden kann, muss sie die Inhalte und Services so planen, dass sie allen Mitgliedern der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Wenn sie sicherstellt, dass Inhalte digital zugänglich sind, demonstriert sie ihren Einsatz für soziale Verantwortung und ethische Geschäftsmethoden.
Eine bessere digitale Barrierefreiheit in Web- und mobilen Anwendungen kann auch erhebliche Vorteile für die Bedienfreundlichkeit mit sich bringen. Sie kann die allgemeine User Experience verbessern und eine digitale Umgebung fördern, die stärker auf die Bedürfnisse der Benutzer ausgerichtet ist. Der Designprozess unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit führt in der Regel zu einer klareren Kommunikation mit den Benutzern einer bestimmten Benutzeroberfläche und beweist Empathie mit Benutzern, die unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Häufig ergänzen sich Barrierefreiheit und Bedienfreundlichkeit gegenseitig. Durch die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in den Designprozess kann Barrierefreiheit oft technologische Innovationen bewirken. Die Umsetzung von Barrierefreiheit kann zu innovativen Lösungen führen und die Möglichkeit bieten, die Marktreichweite zu erhöhen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Es müssen geeignete Richtlinien zur digitalen Barrierefreiheit bei der Erstellung von Inhalten ermittelt und festgelegt werden, um Barrierefreiheit in ArcGIS-Systemen zu unterstützen. Wichtige Aktivitäten in diesem Bereich: Ausarbeiten einer eindeutigen Verpflichtung zur Barrierefreiheit, Bereitstellen von Leitlinien und Schulungen für Teams und Erstellung von Best Practices für die Organisation.
Erste Maßnahmen für Barrierefreiheit können durch internes Engagement erfolgen. Um jedoch eine effektive Umsetzung von Barrierefreiheit sicherzustellen, ist die Beteiligung der Unternehmensleitung und der Führungskräfte unerlässlich. Die Ziele für Barrierefreiheit sollten in der Kommunikation in der gesamten Organisation ersichtlich sein und mit den Richtlinien, der Ressourcenzuweisung und den regelmäßigen Schulungen zur Barrierefreiheit in Einklang stehen. Ein engagiertes Team von ausgewählten Mitarbeitern kann für die Überwachung der Aktivitäten verantwortlich sein, es benötigt jedoch Unterstützung durch die Leitungsebene.
Das Erlernen und Verstehen der Standards für digitale Barrierefreiheit kann fast so herausfordernd sein wie das Erlernen einer neuen Programmiersprache – es erfordert ein ähnliches Maß an Weiterbildung und Schulung, um dieses Wissen zu erwerben. Die kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter, insbesondere derjenigen, die Inhalte entwerfen, erstellen und veröffentlichen, kann die Implementierung von Standards und Best Practices für die Barrierefreiheit unterstützen. Durch diese Schulung kann der Einsatz für Barrierefreiheit in die Kultur einer Organisation integriert und mit den Designverfahren in Einklang gebracht werden.
Für Schulungen von Teams können verschiedene andere Quellen als herkömmliche Kurse oder Schulungsmaterialien verwendet werden. Wenn ein Audit oder eine Bewertung der Barrierefreiheit abgeschlossen ist, erfahren die Teams häufig anhand der Ergebnisse dieses Testprozesses, wie Inhalte für eine bessere Barrierefreiheit optimiert werden können. Zudem kann die Möglichkeit, das Feedback der Benutzer zu überprüfen, zu einem besseren Verständnis der Anforderungen an die digitale Barrierefreiheit beitragen. Eine der besten Möglichkeiten für das Gewinnen von Erkenntnissen zur Barrierefreiheit ist jedoch das Einbeziehen von Menschen mit Behinderungen in die Design- und Entwicklungsprozesse. Von Menschen zu lernen, die beim Zugang zu Technologie regelmäßig auf Barrieren stoßen, kann umfassendere Erkenntnisse vermitteln und zur Orientierung beim Designprozess beitragen.
Das Entwerfen von Systemen, Anwendungen und Schnittstellen mit ArcGIS ist ein Fachgebiet mit langer Geschichte. Durch Anforderungen an die Barrierefreiheit kann die Übersichtlichkeit beeinträchtigt werden, wenn das Bestimmen von Best Practices unterbleibt. Organisationen sollten zusätzlich zur Befolgung der etablierten WCAG-Richtlinien barrierefreie Designs, Farbschemas für Symbole, Grundkartenempfehlungen und Design-Checklisten zu erstellen. Die Integration von Methoden zum Testen und Genehmigen von Barrierefreiheit in den Workflow für die Veröffentlichung von Inhalten ist eine weitere Best-Practice-Empfehlung. Durch das Bestimmen von GIS-spezifischen Richtlinien für die Organisation erhalten die Teams eine klare Vorgabe für das Erzielen von Barrierefreiheit im ArcGIS-System.
Best Practices für die Organisation müssen nicht von Grund auf neu erstellt werden. Es gibt inzwischen eine weitaus größere Anzahl von Richtlinien zur Barrierefreiheit für allgemeine Anwendungen, jedoch erkennen immer mehr Regierungsorganisationen die Bedeutung von GIS-spezifischen Best Practices. Mehrere Teams haben ihre GIS-Richtlinien zur Barrierefreiheit für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um eine inklusivere Web Experience für alle zu schaffen. Da Richtlinien in der gesamten Organisation angewendet werden, kann die Barrierefreiheit in GIS teamübergreifend standardisiert werden.
Durch frühzeitiges und häufiges Testen der Barrierefreiheit von GIS-Inhalten lassen sich viele Probleme bei der Barrierefreiheit vermeiden. Die Ermittlung der richtigen Methoden zur Implementierung von Testprozessen kann nicht nur die Ziele der Organisation unterstützen, sondern auch Verstöße gegen Normen und Richtlinien verhindern. Die wichtigsten Methoden zum Testen der Barrierefreiheit sind automatisierte Tests, manuelle Tests und Endbenutzertests.
Zu den automatisierten Testwerkzeuge oder Barrierefreiheitsprüfungen zählen Produkte, die entweder als Webbrowser-Erweiterung oder in einer Desktop-Umgebung installiert werden. Diese Art von Tests unterstützt effiziente und schnelle Überprüfungen der meisten webbasierten Anwendungen und kann Feedback geben, um bestimmte Probleme im Code zu identifizieren. Automatisierte Testwerkzeuge eignen sich gut für die Beantwortung von Fragen, die entweder mit “Ja” oder “Nein” beantwortet werden können, und lassen sich gut für die Ermittlung der wichtigsten Bedenken verwenden.
Mit automatisierten Tests kann jedoch nicht festgestellt werden, ob eine Website oder Anwendung vollständig zugänglich ist, da viele der zu testenden Kriterien für ihre vollständige Überprüfung einen Menschen erfordern. Im besten Fall erfassen automatisierte Tests nur 20–40 % aller potenziellen Barrierefreiheitsprobleme. Wenn ausschließlich automatisierte Tests ausgeführt werden, kann dies zu einem falschen Gefühl der Sicherheit im Hinblick auf die Barrierefreiheit von Inhalten oder Assets führen.
Schulungen zur Interpretation der automatisierten Testergebnisse sollten entweder in der automatisierten Test-App selbst oder von der Organisation bereitgestellt werden. Die Ergebnisse automatisierter Barrierefreiheitstests können zwischen verschiedenen Anwendungen variieren. Durch die Standardisierung einer Reihe von Werkzeugen für die Organisation lassen sich die Gewinnung von Erkenntnissen und die Kommunikation für die Verbesserung der allgemeinen Barrierefreiheit verbessern.
Automatisierte Tests können durch manuelle Tests unterstützt werden, um umfassendere Informationen zur Barrierefreiheit einer App oder Website zu gewinnen. Manuelle Tests umfassen im Idealfall Tests, die von Personen durchgeführt werden, die die Komplexität der Barrierefreiheit verstehen und über Kenntnisse in Entwicklertechnologien verfügen. Zum Beispiel unterstützen manuelle Tests verschiedener Workflows, die sicherstellen, dass eine App einen logischen Ablauf oder eine logische Bedeutung aufweist, eine bessere Barrierefreiheit für die Benutzer. Manuelle Tests können die Überprüfung der Tastaturnavigation, der Fokus-Reihenfolge und der Sprachausgabe sowie die Bestimmung der Bedeutung von Alternativtext für Bilder umfassen.
Manuelle Tests sollten während des gesamten Entwicklungsprozesses durchgeführt werden, sind jedoch am effektivsten, wenn sie in mehreren wichtigen Phasen der Entwicklung erfolgen. Wenn manuelle Tests zunächst in frühen Entwicklungsphasen oder mit einem funktionierenden Prototyp durchgeführt werden, können Probleme bei der Barrierefreiheit zu einem Zeitpunkt ermittelt werden, an dem sie einfacher, kostengünstiger oder schneller zu beheben sind. Führen Sie als Nächstes vor der Markteinführung gründliche manuelle Tests durch, um sicherzustellen, dass alle entsprechenden Standards der Barrierefreiheit erfüllt werden. Führen Sie schließlich nach der Markteinführung regelmäßige Tests durch, um die Konformität zu gewährleisten und neue oder gemeldete Probleme zu beheben.
An Endbenutzertests sind Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie muttersprachliche Benutzer von Hilfstechnologien beteiligt, um zum Verständnis der Barrierefreiheit der entwickelten Karte oder Anwendung beizutragen. Die Einbeziehung von Benutzern mit Behinderungen in Barrierefreiheitstests bietet realitätsnahe Einblicke in ihren Umgang mit Technologie und kann Probleme bei der Barrierefreiheit aufdecken, die bei automatisierten und manuellen Tests möglicherweise übersehen wurden. Durch die Beobachtung und das Lernen von diesen Benutzern können Designer und Entwickler die praktischen Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderungen ausgesetzt sind, besser verstehen.
Dieser umfassende Test- und Entwicklungsansatz, bei dem Personen mit eigener Erfahrung zur Erstellung der Anwendung beitragen können, kann Entwicklern helfen, verschiedenartige Personen umfassender zu unterstützen, und kommt allen Benutzern zugute. Auch wenn Endbenutzertests möglicherweise nicht so oft durchgeführt werden können wie automatisierte oder manuelle Tests, sind sie eine wichtige Komponente des Testprozesses für digitale Barrierefreiheit, und Designer und Entwickler werden von der investierten Zeit langfristig profitieren.
Es gibt eine Vielzahl von Testwerkzeugen und automatisierten Barrierefreiheitsprüfungen, die das Testen während des gesamten Entwicklungszyklus unterstützen, und viele von ihnen sind kostenlos. Wählen Sie als Best Practice für die Organisation einen bestimmten Satz von Werkzeugen, an denen GIS-Entwickler ihre Prozesse ausrichten können und deren Verwendung nach abschließenden Konformitätsprüfungen fortgesetzt werden kann.
Bieten Sie Schulungen für Teams an, um sie über die besten Methoden für die Implementierung automatisierter und manueller Tests und den Zeitpunkt der Verwendung der verschiedenen Testwerkzeuge zu unterrichten. Fördern Sie den regelmäßigen Einsatz automatisierter Testwerkzeuge während des gesamten Design- und Entwicklungsprozesses, um konsistente Prüfpunkte zu schaffen, mittels derer Designer und Entwickler die regelmäßige Durchführung von Barrierefreiheitstests erlernen. Darüber hinaus unterstützen Schulungen zum Durchführen bestimmter manueller Testaktivitäten und zum richtigen Zeitpunkt ihrer Durchführung das regelmäßige Testen auf Barrierefreiheit.
Eine weitere Best Practice ist das Verfolgen und Verwalten von Feedback der Benutzer zur Bedienfreundlichkeit und Barrierefreiheit von Inhalten. Das Sammeln und Überprüfen von Feedback zur Barrierefreiheit hilft diesen Benutzern, sich gehört zu fühlen, verhindert potenzielle rechtliche Probleme und hilft den Teams in der gesamten Organisation, zu lernen, wie Inhalte für eine bessere Barrierefreiheit korrigiert werden können. Die Verfolgung von Feedback kann das Überprüfen und Beantworten der gemeldeten Probleme sowie das Nachverfolgen von zu behebenden Problemen umfassen.
Organisationen, die öffentlich zugängliche Inhalte oder Ressourcen veröffentlichen, müssen über eine leicht identifizierbare Anlaufstelle verfügen, an die sich die Benutzer im Falle von Problemen bei der Barrierefreiheit wenden können. Eine zentrale Person oder ein zentrales Team, die bzw. das über Kenntnisse zur digitalen Barrierefreiheit verfügt und einen guten Kundenservice bietet, stärkt das Engagement der Organisation für Barrierefreiheit auf öffentlich sichtbare Weise. Diese Anlaufstelle muss nicht sofort alle Antworten parat haben, sollte aber wissen, wie Fragen oder Probleme an die entsprechenden Ressourcen weitergeleitet werden.
Sobald die Probleme gemeldet wurden, muss eine Methode implementiert werden, mit der sie nachverfolgt und als abgeschlossen markiert werden können, wenn sie behoben wurden. Die Komplexität des Systems zur Nachverfolgung von Problemen hängt von der Menge der verwalteten Inhalte und Websites ab. Für einige kleinere Websites kann dies eine einfache Tabelle mit Problemen und für andere ein ausgefeilteres System für die Nachverfolgung von Problemen sein.
Um bei der Problembehandlung auf dem Laufenden zu bleiben, überprüfen Sie die Probleme regelmäßig, und stellen Sie sicher, dass ältere Probleme behoben oder zumindest überprüft werden, um festzustellen, ob sie behoben werden können. Konsolidieren Sie mehrere Problemberichte, und gruppieren Sie ähnliche Probleme, die auf die gleiche Weise oder gleichzeitig behoben werden können. Sofern möglich, sollte nach der Behebung eines Problems Kontakt mit der Person aufgenommen werden, die das Problem gemeldet hat. So lässt sich den Benutzern zeigen, dass sie von der Organisation gehört werden und diese sich tatsächlich für Barrierefreiheit einsetzt.