Die meisten Benutzer interagieren über Karten und Apps mit räumlichen Ressourcen. Diese Karten und Apps wiederum basieren auf Layern und Web-Services. Sie können die Einstellungen dieser Ressourcentypen optimieren, um die Benutzeranforderungen zu erfüllen.
Webanwendungen im Web-GIS-Kontext bestehen in der Regel aus statischen HTML-, JavaScript- und CSS-Dateien, die von einem Webserver bereitgestellt und in einem Client-Browser gerendert werden. Viele Standardanwendungen werden als Teil von ArcGIS Online oder einer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung gehostet. Extern entwickelte Anwendungen können jedoch auf jedem beliebigen Webserver gehostet werden, selbst wenn darauf bereits ArcGIS Web Adaptor gehostet wird. Nachfolgend werden Methoden zum Optimieren von Webanwendungen beschrieben.
Vor dem Bereitstellen einer Anwendung kann ein Erstellungsprozess (auch als Minifizierung oder Bündelung bezeichnet) verwendet werden, um die Größe und Komplexität der statischen Ressourcen der Anwendung zu reduzieren oder nicht benötigte Informationen aus diesen Dateien zu entfernen. Es gibt zwar viele Ansätze zum Festlegen eines erfolgreichen und geeigneten Erstellungsprozesses, aber diese Prozesse sind oft eng mit der Anwendungsumgebung verknüpft, die zum Erstellen der Webanwendung verwendet wird.
In ArcGIS Online gehostete Webanwendungen werden automatisch vor der Bereitstellung erstellt, für benutzerdefinierte Anwendungen sind jedoch möglicherweise zusätzliche Prozesse erforderlich, um die zugehörigen statischen Ressourcen zu optimieren.
Eine weitere Methode zur Optimierung der Performance von Webanwendungen besteht darin, HTTP-Antwort-Caching für die statischen Ressourcen der Webanwendung zu aktivieren. In dieser Konfiguration erhält der End-Client vom Webserver einen Antwort-Header, der angibt, dass die statische Ressource im Client gecacht werden kann und wie lange sie gecacht werden kann. Auf diese Weise kann der Client-Browser eine vollständige Roundtrip-Anforderung beim erneuten Laden der Anwendung vermeiden, da der Inhalt dieser Datei bereits lokal auf dem Client-Computer gespeichert ist und bis zum Cache-Ablauf unverändert wiederverwendet wird.
HTTP-Antwort-Caching kann selektiv für bestimmte Dateitypen aktiviert werden, entweder über einen Webserver oder einen anderen Reverseproxy oder eine Anwendungsbeschleunigungs-Softwareschicht. Wenn das Antwort-Caching für statische Ressourcen aktiviert ist, werden Apps von wiederkehrenden Benutzern schneller geladen, was die allgemeine Benutzerfreundlichkeit verbessert.
In ArcGIS sind Webkarten so konzipiert, dass sie freigegeben werden können, damit Benutzer einen gemeinsamen Interessenbereich visualisieren und damit interagieren können. Webkarten stellen ein effektives Mittel dar, alle Arten von Daten und Analyseergebnissen für die entsprechenden Zielgruppen freizugeben. Da Webkarten eine große Reichweite erzielen können, ist es wichtig, beim Erstellen von Webkarten bereits im Vorfeld verschiedene Entwurfsaspekte zu berücksichtigen.
Wenn Sie Karten-Layer in Map Viewer stylen, bestimmt die Art der Daten die Styling-Optionen, die standardmäßig im Bereich “Styles” angezeigt werden. Sie können dann mit Farbverläufen, Linienstärken, Transparenz, Symbolen und anderen Grafikelementen experimentieren und die Auswirkung Ihrer Auswahl unmittelbar auf der Karte sehen. Effektive Symbolisierungsoptionen erleichtern es Kartenbetrachtern, die Informationen in der Karte zu verstehen.
Die Symbolisierung wirkt sich auch auf die Darstellungs-Performance aus. Das Rendern komplexer Symbolisierungen mit mehreren Ebenen kann rechenintensiv sein. Benutzerdefinierte Symbole können zusätzliche Abfragen erfordern, um einen Layer darzustellen. Beachten Sie, dass verschiedene Clients unterschiedliche Methoden zum Rendern der Symbolisierung verwenden. Testen Sie die Performance deshalb auf allen Clients, auf denen die Karte gerendert werden soll.
Weitere Informationen zum Stylen von Layern in einer Webkarte finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Bei Layern, auf denen viele einzelne Features in einem bestimmten Maßstab sichtbar sind, dauert es möglicherweise sehr lange, alle Features darzustellen, und räumliche Muster können nicht leicht identifiziert werden. Clientseitige Aggregationstechniken wie Clustering und Binning können die Anzahl der zu zeichnenden Stützpunkte reduzieren, wodurch sich die Performance verbessern lässt.
Wenn ein Layer beispielsweise 100.000 Punkte enthält, aber in 100 Cluster aggregiert wird, muss der Client nur 100 Punkte anstelle von 100.000 darstellen. Das Aggregieren von Features erleichtert es Kartenbetrachtern auch, räumliche Muster in großen Datasets zu erkennen. In den meisten Fällen werden Cluster-Bildung oder aggregierte Features mit unterschiedlichen Zoomskalen neu gerendert, sodass der Benutzer weiterhin auf einzelne Features zugreifen oder deren Verteilung sehen kann, sobald der richtige Maßstab erreicht ist.
Weitere Informationen zur clientseitigen Aggregation finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Unter dem Festlegen des sichtbaren Bereichs oder Konfigurieren einer Maßstabsabhängigkeit ist die Einstellung des Zoomfaktors gemeint, bei dem Inhalte angezeigt werden.Durch die richtige Konfiguration der Maßstabsabhängigkeit wird sichergestellt, dass die Layer in der Webkarte nur in einem Maßstabsbereich dargestellt werden, in dem die Features im Layer für den Kartenbetrachter relevant sind. Sie können z. B. die Eigenschaft “Sichtbarkeitsbereich” verwenden, um sicherzustellen, dass einzelne Gebäude-Footprints nur gezeichnet werden, wenn die Karte ausreichend vergrößert wurde, um einzelne Gebäude unterscheiden zu können.
Weitere Informationen zum Festlegen des sichtbaren Bereichs finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Es kommt oft vor, dass die Layer in einer Webkarte mehr Informationen enthalten, als für einen bestimmten Anwendungsfall erforderlich sind. Verwenden Sie Attributfilter, um die Anzahl der Features zu reduzieren, die von der Karte angefordert und gerendert werden müssen. Filter verbessern nicht nur die Rendering-Performance der Karte, sondern erleichtern es Kartenbetrachtern auch, sich auf die Informationen zu konzentrieren, die für ihren Anwendungsfall relevant sind.
Vermeiden Sie beim Filtern nach Zeitdaten dynamische Abfragen nach relativen Zeitangaben wie z. B. “in der letzten Woche”, wenn die Karte von einer großen Anzahl von Benutzern aufgerufen wird. Diese Abfragen müssen ständig anhand der aktuellen Zeit aktualisiert werden, was die effektive Verwendung von Caching verhindert. Versuchen Sie stattdessen, absolute Abfragen für die in der Tabelle des Layers gespeicherten Attribute zu verwenden.
Weitere Informationen zur Verwendung von Filtern finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Wenn die Daten in einer Webkarte aktualisiert werden, wird die Karte standardmäßig nicht aktualisiert. Sie können jedoch ein layerabhängiges Aktualisierungsintervall definieren, um die Daten im Layer aktuell zu halten. Wenn ein Aktualisierungsintervall festgelegt ist, ruft die Webkarte die Layer-Daten regelmäßig ab, ohne dass die gesamte Kartenoberfläche neu geladen werden muss. Diese Konfiguration sorgt zwar dafür, dass die Daten in der Kartenansicht stets aktuell sind, erhöht aber auch die Last auf dem Server. Als Faustregel gilt, dass ein Aktualisierungsintervall nur für Daten verwendet werden sollte, die sich so häufig ändern, dass ein Benutzer die Änderungen während seiner Webkarten- oder Anwendungssitzung benötigt. Begnügen Sie sich bei Daten, die sich weniger häufig ändern, mit Kartenaktualisierungen oder neuen Sitzungen.
Weitere Informationen zum Konfigurieren eines Aktualisierungsintervalls finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Konfigurationseinstellungen für einen Layer, z. B. Symbolisierung, Filter oder sichtbare Felder, können entweder in einer Webkarte, als Standardansicht eines Layers oder als Referenz auf den Layer (ein Feature-Layer, der den ursprünglichen Service referenziert) gespeichert werden. Wenn ein einzelner Layer in mehreren Webkarten verwendet werden kann, speichern Sie die Konfigurationen im Layer oder einem referenzierten Layer, damit der Layer nicht in jeder neuen Webkarte neu konfiguriert werden muss. Layer verfügen auch über eigene Konfigurationseinstellungen, die von den Webkarten unabhängig sind, z. B. optimierte Geometrien oder Attributindizes. In einem Layer gespeicherte Optimierungen werden standardmäßig in jeder Webkarte angewendet, der dieser Layer hinzugefügt wird. Einzelne Webkarten können diese Einstellungen auch in ihrem eigenen Kontext überschreiben.
Weitere Informationen zum Speichern von Layer-Einstellungen finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Es gibt verschiedene Layer-Typen, die sich jeweils optimal für einen anderen Anwendungsfall eignen. Im Folgenden werden einige der gängigsten Layer-Typen aufgeführt, die alle sowohl in ArcGIS Online als auch in ArcGIS Enterprise verfügbar sind.
Weitere Informationen zu Layer-Typen finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Aus gehosteten Feature-Layern in ArcGIS Online und ArcGIS Enterprise können Sie ein separates Element erstellen, das als Sicht gehosteter Feature-Layer bezeichnet wird. Die Sicht kann andere Einstellungen als der zugrunde liegende gehostete Feature-Layer aufweisen und dennoch dieselben Daten referenzieren.
Ein häufiger Anwendungsfall für Sichten ist das Erstellen eines schreibgeschützten Layers, der Änderungen am zugrunde liegenden gehosteten Feature-Layer automatisch übernimmt. Da Sichten über eigene Freigabe- und Bearbeitungseinstellungen verfügen können, besteht die Möglichkeit, die schreibgeschützte Sicht für die gesamte Organisation freizugeben, den editierbaren gehosteten Feature-Layer dagegen nur für Editoren.
Sichten eignen sich auch dann, wenn Sie mehrere verschiedene Anwendungsfälle für einen Layer haben. Sie können verschiedene Sichten konfigurieren, die jeweils über eine eigene Symbolisierung oder Filtereinstellungen verfügen oder nur bestimmte Attribute aus dem Ursprungs-Layer enthalten.
Sichten können auch mithilfe des Quellenaustauschs aktualisiert werden, um Unterbrechungen bei der Aktualisierung großer Datenmengen zu minimieren. Anstatt die Quelldaten direkt zu aktualisieren, können Sie einen neuen gehosteten Feature-Layer mit den neuen Daten erstellen und diesen neuen Layer als Quelle für die Sicht angeben. Mit dieser Strategie können Sie den neuen Layer gründlich testen, bevor Sie die Quelle austauschen, und alle Probleme in den aktualisierten Daten beheben, bevor sie sich auf die Benutzer auswirken, die die Ansicht verwenden. Das Austauschen von Quellen ist außerdem viel schneller als das Anhängen großer Datenmengen an einen Layer oder das Überschreiben des Layers.
Weitere Informationen zu Sichten gehosteter Feature-Layer finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Einige Linien- und Polygon-Layer weisen viel mehr Stützpunkte auf, als bei den Maßstäben, in denen sie verwendet werden, erforderlich sind. Bei gehosteten Feature-Layern in ArcGIS Online können Sie den Layer optimieren, sodass beim Verkleinern auf Maßstäbe, bei denen nicht so viele Stützpunkte benötigt werden, weniger Stützpunkte gerendert werden. Dieselbe Strategie kann auf nicht gehostete Layer angewendet werden, indem detaillierte Daten generalisiert und die Maßstabsabhängigkeit verwendet wird, um generalisierte Layer in kleinen Maßstäben anzuzeigen, während in größeren Maßstäben die Daten in voller Auflösung zu sehen sind.
Zeitbezogene Layer erleichtern das Abfragen und Filtern von Zeitdaten. Mit dieser Funktion können die Kartenbenutzer sehen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen ist oder was in der Zukunft geschehen könnte. Außerdem kann sich dadurch die Layer-Performance verbessern, da die vom Client angeforderten und gerenderten Daten auf die Daten beschränkt werden, die für den betreffenden Zeitraum relevant sind. Der Zeitbezug kann für Karten-, Feature- und Image-Services und -Layer konfiguriert werden.
Weitere Informationen zu zeitbezogenen Layern finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Layer in einer Karte ermöglichen Benutzern den Zugriff auf die Funktionen eines Web-Service. Einige Services, die in ArcGIS Enterprise veröffentlicht werden, verfügen über eigene Einstellungen, die Sie separat konfigurieren können, um den Service zu optimieren.
In ArcGIS Server werden Karten- und Image-Services mit einem Pool von Serverinstanzprozessen ausgeführt. Unter dem folgenden Link wird die Konfiguration und Optimierung dieses Pools beschrieben, um die beste Performance und Ressourcenauslastung der Serverressourcen zu erzielen.
Jeder ausgeführte Service-Instanzprozess verbraucht Arbeitsspeicher, auch wenn Anforderungen nicht aktiv von ihm verarbeitet werden. Karten- und Image-Services können die Vorteile des Poolings von geteilten Ressourcen nutzen, um einen einzelnen Pool von Serverprozessen für mehrere verschiedene Services zu verwenden. Durch die Verwendung geteilter Instanzen wird der Speicherverbrauch von Services, die keine Anforderungen aktiv verarbeiten, reduziert.
Weitere Informationen zur Verwendung geteilter Instanzen in ArcGIS Enterprise finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Image-Services werden in der Regel aus Mosaik-Datasets erstellt. Dabei handelt es sich um Geodatabase-Objekte, die von allgemeinen Optimierungen der Datenspeicherung profitieren können. Darüber hinaus gibt es mehrere Image-Service-spezifische Optimierungstechniken, die in Betracht gezogen werden sollten:
Weitere Ressourcen zur Optimierung von Image-Services und Mosaiks finden Sie auf der Website ArcGIS Imagery Workflows.